Gesche Margarete Tönjes wird am 28. Juli 1795 als erstes Kind von Hinrich Ramke und Gesche Margarethe Ramke in Everndorf bei Ganderkesee geboren. Sie ist die ältere Schwester von Beke Schwarting, Gesche Ramke, Johann Dierk Ramke, Adelheid Köhler, Anna Ramke, Johann Hinrich Ramke und Jacob Ramke.
In den Wochen um Gesche Margaretes Geburt tritt der zwischen Frankreich und diversen europäischen Monarchien geführte Erste Koalitionskrieg in eine entscheidende Phase. Nachdem Anfang April 1795 bereits Preußen einen Separatfrieden mit Frankreich geschlossen hat, schert drei Monate später mit Spanien ein weiterer Verbündeter aus der Allianz der Kriegsgegner aus. Von Seiten der Großmächte führen somit nur noch Großbritannien und Österreich den Kampf gegen das im September 1792 zur Republik erhobene Nachbarland weiter.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – auf die Schlagworte der 1789 ausgebrochenen Französischen Revolution reagieren die meisten Herrscherhäuser Europas höchst allergisch. Um eine weitere Ausbreitung der dahinterstehenden Ideen zu verhindern, machen sie 1792 gegen die von Georges Danton und Maximilien de Robespierre geführten Revolutionäre mobil. Die wiederum halten sich dank der Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht besser als erwartet gegen die zunächst erdrückende Übermacht. Schon bald wird zudem offenbar, dass Preußen rein finanziell nicht in der Lage ist, den unerwartet lang andauernden Krieg durchzustehen. Gleichzeitig lockt im Osten deutlich leichter erreichbare Beute: Die im Herbst 1795 im Rahmen der dritten Teilung Polens verbuchten territorialen Zugewinne machen die von Preußens König Friedrich Wilhelm II. gegenüber Frankreich im Frieden von Basel gemachten Zugeständnisse denn auch mehr als wett.
Der Friedensschluss mit Preußen und Spanien gibt Frankreich Gelegenheit zu einer breitangelegten Offensive gegen den Hauptgegner Österreich. Am 6. September 1795 überqueren die revolutionären Truppen bei Düsseldorf den Rhein und stoßen Richtung Mainz vor. Mit Einbruch des Winters gerät der Feldzug ins Stocken, beide Seiten verständigen sich auf eine Waffenruhe. Im Frühjahr 1796 flammen die Kämpfe aber mit unverminderter Härte wieder auf, und in Italien gewinnen die Franzosen unter ihrem neuen Oberbefehlshaber Napoleon Bonaparte mehr und mehr die Oberhand. Mit dem im Oktober 1897 geschlossenen Frieden von Campo Formio scheidet dann auch Österreich aus dem Krieg aus. Unter Führung Großbritanniens kommt es allerdings schon 1798 zu einer neuen Koalition gegen Frankreich sowie weiteren Kriegen, die erst 1815 mit der Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Waterloo enden.
Wie Gesche Margarete die mit der 1809 erfolgten französischen Annexion des Herzogtums Oldenburgs auch ihre Heimatregion massiv in Mitleidenschaft ziehenden Auseinandersetzungen wahrnimmt, liegt mehr als 200 Jahre später im Dunkeln. Sicher ist nur: Den Einmarsch der Franzosen erlebt sie bereits in Sandtange bei Munderloh, wo ihr ursprünglich aus Wietzen bei Nienburg stammender Vater 1807 eine kleine Landstelle (heute: Helga Claußen) gründet. Dort kommen zwischen Oktober 1807 und Mai 1812 Schwester Anna – sie stirbt nur wenige Wochen nach der Geburt – und die beiden jüngsten Brüder zur Welt.
Über die folgenden zwei Jahrzehnte in Gesche Margaretes Leben ist ebenfalls wenig bis gar nichts überliefert. Sehr wahrscheinlich bleibt sie aber nach Schulabschluss und Konfirmation zunächst auf dem elterlichen Hof oder geht irgendwo in der näheren Umgebung in Stellung. Ihren künftigen, sieben Jahre älteren Ehemann Christoph Tönjes lernt Gesche Margarete bereits als Zwölfjährige nach dem Umzug nach Sandtange kennen: Dessen Eltern nämlich bewirtschaften einen 1894 begründeten, direkt an den Hof ihrer Eltern angrenzenden Betrieb (heute: Johann Hattermann). Zunächst wird aus den beiden jedoch kein Paar: Christoph Tönjes heiratet im November 1820 Anna Catharina Klostermann aus Döhlen. Mit ihr bekommt er im Oktober 1821 einen Sohn, der schon im Juni 1822 wieder stirbt. Nur sechs Wochen später stirbt auch Ehefrau Anna Catharina. Über die jeweilige Todesursache ist heute nichts mehr bekannt.
Gesche Margarete heiratet Christoph am 1. Juni 1824. Am 25. Mai 1825 bringt sie einen auf den Namen Johann Hinrich getauften Sohn zur Welt. Die zweite Schwangerschaft endet im Februar 1828 mit dem Tod eines unmittelbar nach der Geburt verstorbenen und deshalb namenlos gebliebenen Mädchens. Während der Hof der Schwiegereltern von Christophs jüngerer Schwester Gesche Margarete und deren Ehemann Gerhard Wragge fortgeführt wird, siedeln Gesche Margarete und Christoph mit ihrem Sohn noch im selben Jahr von Sandtange nach Hemmelsberg über. Dort übernimmt das Paar eine ursprünglich von Ahrend Garbers begründete Hofstelle und beginnt mit dem Bau eines Hauses (heutige Eigentümer: Karin und Helga Claußen). In Hemmelsberg wächst die Familie um zwei weitere Mitglieder, die Söhne Gerhard (Februar 1834) und Johann Diedrich (April 1840).
Als Pionier-Siedler der ersten Generation verbringen Gesche Margarete und Christoph fortan viel Zeit mit der Kultivierung ihres Landes. Vermutlich noch vor der Geburt des ersten Enkelkindes Johann Christopher im September 1853 erkrankt Gesche Margarete an Tuberkulose – darauf deutet zumindest die Notiz „Brustkrankheit“ im Sterberegister der Kirchengemeinde Hude hin. Sie stirbt am 26. Juni 1855 und wird vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.